Böller

Böllern – eine alte Tradition

Böllern hat eine lange Tradition und reicht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Zu dieser Zeit wurde an hohen kirchlichen Festtagen bzw. Feiertagen geböllert um das Wort Gottes und die Macht der Kirche eindrucksvoll zu unterstreichen. Dazu wurden gußeiserne Achtkantrohre, Öffnung nach senkrecht nach oben, vor den Kirchen platziert. Jedoch musste das notwendige Pulver vor Ort aus Salpeter, Holzkohle und Schwefel gemischt werden. So geschah es, dass manch einer seinem Schöpfer schneller gegenüber stand als gedacht.

Im Verein hatte man sich 1998 Gedanken gemacht, dieses alte Brauchtum wieder aufleben zu lassen. Ehrenkommandant Erwin Klinger hatte sich in die Bechhöfer Geschichte eingelesen und festgestellt, dass früher in der Gemeinde geböllert wurde. Er war die treibende Kraft und fand  beim damaligen Schützenmeisteramt Zustimmung für die Gründung einer Böllerabteilung. Dies war im Dezember 1998. Nach dem Beschluss machte sich Erwin Klinger auf, bei Vereinsmitgliedern Interesse zu wecken und sein Vorhaben voranzubringen.

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Im Frühjahr ´99 meldeten sich 5 Schützen zum Lehrgang an, legten die Prüfung mit Erfolg ab, und konnten dann den Antrag auf Erlaubnis beim Landratsamt stellen. Nach Erhalt der Erlaubnis wurden die Böllergeräte und das notwendige Zubehör (Böllertasche, Ladestock, Hammer usw.) von den Böllerschützen angeschafft. Bei der Bekleidung wurde es schwer, da es in Bechhofen keine genau definierte Tracht oder ähnliches gab. Somit hatte man sich entschlossen, ähnlich wie im oberbayerischen, Lederhose bzw.  Trachtenmode zu tragen.

Das erste Übungsschießen fand am 20.11.1999 auf
dem Bolzplatz statt. Nur 4 Wochen später, am 22.12.1999 fand das erste Wintersonnwendschießen am Wasserhochbunker statt.

Es folgte am 1.1.2000 das Neujahrsschießen und am
21.07.2000 wurde auch zum ersten Mal die Bechhöfer Kirchweih angeböllert.

Seitdem sind die Böllerschützen fester Bestandteil für die verschiedensten Feste und Jubiläen, Königsproklamation, Kirchweih, Gauschützenfest, Hochzeiten usw. Später hat die Böllerabteilung auf Anfrage des Soldaten und Reservistenvereins die Aufgabe übernommen am Volkstrauertag zu böllern, genauso werden die Böllerschützen angefragt bei Beerdigungen den Ehrensalut zu schießen.

Außer den örtlichen Anlässen besuchen die Schützen
die verschiedensten Böllerschützentreffen, so z.B. das fränkische, nordbayrische oder bayrische Böllerschützentreffen.

Aktuell besteht die Böllerabteilung aus 11
Schützen, die in unterschiedlicher Besetzung an den Veranstaltungen teilnehmen.
Böllern ist Tradition, Brauchtum und Geselligkeit. Deshalb findet auch einmal
im Monat unser Böllerstammtisch im Schützenhaus statt.

Für Interessierte: Der Böllerstammtisch ist in der Regel immer der letzte Donnerstag im Monat, Beginn 19.30Uhr, im Schützenhaus. Wer Interesse hat ist zu unserem Stammtisch herzlich willkommen.